Wahl des richtigen Surfboards zum Wellenreiten

Die Wahl des richtigen Surfboards entscheidet wesentlich darüber wie viel Spaß du später in der Welle hast. Im Gegensatz zum Snowboarden, wo auch wenig Fortgeschrittene mit nicht optimalen Boards den Berg irgendwie herunterkommen, kann die Wahl des falschen Surfboards im schlimmsten Fall Urlaubsfrust ohne eine einzige gesurfte Welle bedeuten.


Vor allem die Umkehr der guten alten Regel aus Kinderzeiten "ein bisschen größer kaufen, da wächst du schon rein" gilt beim Surfen nicht. Wer in Erwartung von schnell steigendem Können das Surfboard gleich mal eine Nummer kleiner kauft, den erwartet schnell das Gegenteil - die Wellenausbeute ist gering und man kann sein Level nicht steigern, während der eigentlich weniger sportliche Kumpel mit seinem größeren Surfboard eine Welle nach der anderen abreitet.

Da helfen auch keine 30 Jahre Skateboarden und 20 Jahre Snowboarden als Vorkenntnisse - es gilt die Faustregel: Alles was eine Spitze Nose hat ist nicht geeignet für Einsteiger. Bevor du dir ein Shortboard oder einen Fish zulegst solltest du dir erstmal einen ausleihen und schauen ob du damit zurechtkommst.

Die Fahreigenschaften eines Surfboards kann man im Wesentlichen an vier Kriterien festmachen: der Länge, der Breite, der Dicke und der Rocker Scoop Line.

Je länger ein Surfboard ist, desto schneller ist es. Nicht nur beim Fahren, sondern auch beim Paddeln. Da dich eine Welle nur mitnimmt, wenn du dein Surfboard davor auf die richtige Geschwindigkeit gepaddelt hast, bekommt man mit einem längerem Surfboard also besser die Wellen.

Je breiter ein Surfboard ist, desto weniger Druck muss die Welle haben, dass man sie abfahren kann und desto stabiler ist das Board beim fahren. Wer also eher kleine Sommerwellen in Europa fährt, ist mit dem breitem Fish besser bedient als mit dem schmalen Shortboard. Eine breite Nose erleichtert außerdem den Take Off. Als Faustregel gilt: Alle Surfboards unter 19'' Breite sind nur für gute Surfer geeignet.

Die Dicke des Surfboards hat Einfluss auf das Volumen des Boards. Je mehr Volumen ein Board hat, desto schneller ist es beim Paddeln, was ebenfalls die Wellenausbeute erhöht. Je dicker das Surfboard ist, desto schwerer lässt es sich allerdings aufkanten und somit radikale Turns fahren. Bei guten Surfern spielt sich im Regelfall alles zwischen 2'' 1/4 und 2'' 1/2 Dicke ab, bei weniger fortgeschrittenen und Anfängern zwischen 2'' 3/8 und 3''.

Die Rocker Scoop Line ist die von der Seite betrachtete Kurve des Surfboards die Nose und Tail Aufbiegung des Boards ergibt. Je flacher die Rocker Scoop Line, desto schneller ist das Surfboard. Eine ausgeprägte Rocker Scoop Line macht das  Surfoard wendiger. In schnellen, hohlen schnellem Indo Barrels fährt man Surfboards mit einer ausgeprägten Line, im kleinen europäischen Sommersurf eher flache Lines. Umgekeht funktioniert es nicht so gut. Mit einer flachen Line wird das Surfboard in schnellen Wellen schwer kontrollierbar, weil es zu schnell wird und verschneidet gerne im steilen Wellenface. Ein Surfboard mit einer ausgeprägten Line ist zu langsam, um bei kleinem Surf die Wellen zu bekommen.

Zum Schluss noch der Tipp für alle Mädels auf ihrem Weg in die Welle. Nicht generell kleinere Surfboards wählen, sondern am besten nur etwas kürzere, damit wird der Bottom Turn zur ersten Schrägfahrt erleichert und ihr bekommt nicht die Lip in den Rücken bevor ihr zum Turn ansetzen könnt.